NÜTZLICHE HINWEISE FÜR DIE FAMILIENFORSCHUNG

 

Nützliche Hinweise steht auch als Broschüre zur Verfügung und enthält die von den Vereinsmitgliedern erforschten Familien, eine Mitgliederliste und andere Hinweise. Die digitale Version wird nur noch auf Wunsch als pdf versendet, Sie finden alle Informationen in den Untermenüs.

Weitere interessante Hinweise

Wie benützt der Familienforscher das Rätsiche Namenbuch (RNB)
Die angegebenen Tipps sollen das Auffinden einens Familienenamens im Band III, Teil I und II des Rätsichen Namensbuches erleichtern.

Suchen Sie einen Bündner in Genf?

Den Anfang gemacht hatte das Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, nun hat das Staatsarchiv von der
Republik und des Kanton Genf nachgezogen. Seit einiger Zeit sind die Kirchenbücher und Zivilstandsregister der Stadt Genf, von Carouge, Eaux-Vives, Plainpalais, Petit-Sacconex und Satigny gebührenfrei online von den Anfängen bis 1880 im Original einsehbar. Die Matrikeln weiterer Orte werden nach und nach folgen.

Die veröffentlichten Totenregister der Stadt Genf setzen mit dem Jahr 1568 ein, die Tauf- und Ehematrikeln um 1763. Mit dem Jahr 1798 treten an Stelle der Kirchenbücher Zivilstandsregister (registres d‘état civil) nach französischem Vorbild. Diese sind für den Familienforscher viel reizvoller
als die oft nüchternen Kirchenbücher. So werden bei jeder Geburt und bei jedem Todesfall zwei Zeugen, bei jeder Trauung vier Zeugen mit Name, Vorname, Alter und Beruf und zumeist mit der Wohnadresse genannt. Die Zeugen stammen des Öfteren aus dem familiären oder beruflichen Umfeld und erweitern so das Fundbild. Für den Einstieg genügt folgende Eingabe:

http://etat.geneve.ch/dt/archives/accueil.html

Über die elektronischen Verweise (Links) „Base de données Adhémar“ und „Tous les documents enligne“ gelangen Sie zu den „Registres de l’état civil“ und damit zum Verzeichnis der einsehbaren Kirchenbücher und Zivilstandsregister. Diese sind nach Jahrgängen geordnet und enthalten in der
Regel ein alphabetisch angelegtes Personenverzeichnis. Man kann sich durch das ganze Buch durchklicken und jede Seite vergrössern.

Und jetzt fragen Sie sich, zu welchem Zweck man als Thusnerin oder Davoser Kirchenbücher und Zivilstandsregister aus der entferntesten Ecke unseres Landes einsehen sollte.

Genf / Genève, die Stadt Calvins, hat schon sehr früh Bündnerinnen und Bündner angezogen, vor allem solche aus reformierten Talschaften. In Genf findet man Domleschger Dienstboten, Söldner aus dem Schams, Gendarmen und Zollbeamte aus dem Rheintal und viele mehr. Allein zwischen 1780 und 1880 sind weit über hundert Zuckerbäcker aus Graubünden in Genf tätig gewesen. Manche haben dort geheiratet, Nachkommen gezeugt und sind in der Rhônestadt verstorben.

Suchen Sie ein passendes Bild für Ihre Familiengeschichte?

Dazu gibt es heute mehere Möglichkeiten. Unteranderem sammelt die Fototeca des Instituts Dicziunari Rumantsch Grisund DRG in Chur historische Aufnahmen aus allen Bündner Tälern. fototeca.drg.ch
Die Fotostiftung Graubünden sammelt das visuelle Gedächtnis des Kantons Graubünden, die Sammlung ist umfangreicher als die Fototeca, doppelte Einträge sind jedoch kaum vorhanden. mediathek-graubuenden.ch
Zudem sind auf der Archivdatenbank des Staatsarchives etliche Fotos vorhanden. staatsarchiv-findsystem.gr.ch

Kennen Sie Archives Online?

Archives Online erlaubt den gleichzeitigen Zugriff auf die öffentlich zugänglichen Datenbanken verschiedener Archive in der Schweiz. Bis heute haben sich die Schweizerische Nationalbibliothek in Bern, 16 Staatsarchive, darunter auch das Staatsarchiv Graubünden, das Stadtarchiv Schaffhausen, das Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich, die Burgerbibliothek Bern und das Schweizerische Sozialarchiv in Zürich dem Portal angeschlossen.

Unter der Internet-Adresse http://www.archivesonline.org gelangen Sie auf die Seite von Archives Online, wo Sie alle Datenbanken gleichzeitig nach
einem Stichwort durchsuchen können. Zusätzlich kann die Suche auf einen Zeitraum und / oder auf eine Auswahl von Archiven eingeschränkt werden. Die Resultate erscheinen auf einer übersichtlichen, sortierbaren Liste. Mit einem Klick auf einen Treffer gelangen Sie direkt in die Datenbank des betreffenden Archivs, wo sie detaillierte Informationen zum gefundenen Dokument erhalten.

Probieren Sie es aus! Ob Sie „Capuns“ oder „Schuders“ eingeben oder nach typischen Bündner Familiennamen wie Caviezel, Däscher oder Giovanoli
suchen, Archives Online wird Ihnen Resultate in Archiven liefern, wo Sie es nie erwartet hätten.

Suchen Sie eine Grosstante in Amerika?

Von 1846 bis 1880 musste jeder Auswanderer behufs „Bereinigung seiner Rechnungsverhältnisse“ eine kreisamtliche „Auswanderungsanzeige“ veröffentlichen lassen. Das „Amtsblatt des Kantons Graubünden“ in einer frei zugänglichen, vollständigen Sammlung auf der Galerie im Lesesaal des Staatsarchivs in Chur enthält hunderte solcher Auswanderungsanzeigen (Signatur: GAB). Die Abreise erfolgte in der Regel wenige Tage oder Wochen nach der Publikation der Auswanderungsanzeige.

Die im Staatsarchiv vorhandenen Passregister (Signatur: CB IV 117 ff.) beginnen erst 1873, sind aber (mit einer Lücke 1907 bis 1921) bis 1940 vorhanden. In diesen, am Tag der Abreise von Chur angelegten Registern ist oft das genaue Ziel eines Auswanderers angegeben. Doch aufgepasst: Auswanderer aus dem Gebiet des Hinterrheins und aus den Südtälern wurden in regionalen Passregistern vermerkt, die leider nie ins Staatsarchiv gelangten!

Ab 1855 mussten sich die Auswanderer am Landungsplatz Castle Garden in New York strengen Kontrollen unterwerfen. Unter der Internet-Adresse
www.castlegarden.org und dem Link „search“ findet man Informationen zu rund elf Millionen Einwanderern (Name, Vorname, Alter, Beruf, letzter Wohnort, Einschiffungshafen, Schiff, Datum der Ankunft). Leider beruhen alle Angaben dieses kostenlosen Services auf Abschriften der Originale und enthalten erschreckend viele Fehler. Versuchen Sie es trotzdem!

1892 wurde Castle Garden durch Aufnahmegebäude auf Ellis Island abgelöst, einer der Südspitze Manhattans vorgelagerten kleinen Insel. Durch Ellis Island sind bis 1924 annähernd 16 Millionen Einwanderer geschleust worden. Wenn man unter www.ellisisland.org einen Namen in die Suchmaske eingibt, erscheint eine Liste aller Einwanderer dieses Namens mit Ergänzungen (Alter, Ankunftsjahr etc.). Um weitere, kostenlose Informationen zu erhalten, muss man sich mit Namen und Passwort registrieren lassen. Dann kann man beispielsweise „ship manifest“ anklicken und die originale Passagierliste einsehen. So findet man unter Umständen weitere, gleichzeitig ausgewanderte Familienmitglieder, erfährt das Reiseziel des Auswanderers, weiss, wie mager sein Geldbeutel bei der Ankunft in Amerika war, etc.

Falls Sie mit obigen Hinweisen Erfolg haben, können Sie schon ein spannendes Zwischenspiel aus dem Leben Ihres Auswanderers niederschreiben.
Natürlich ist die Suche nach dem Erbonkel damit nicht beendet! – Doch weitere Schritte durch die Nebelschwaden der Vergangenheit behalten wir uns als „Füller“ für eines der nächsten Mitteilungsblätter vor.

Voralrberger Pfarrmatrikeln im Internet / Österreichische Pfarrmatrikeln

Familienforscher:innen dürfen sich freuen, war es umständlich in den Nachbarländern zu den Pfarrmatrikeln Zugang zu bekommen, ist es dank der digitalen Welt einfacher geworden. Sofinden sich die Voralbergischen und grosse Teile von Österreich Pfarrmatrikeln auf Matricula. Es finden sich jedoch auch aus Bosnien und Herzegowina, Deutschland, Luxemburg, Serbien und Slowenien Matrikel.

Kennen Sie die Familienforschungskartei? und andere Tipps zum Staatsarchiv Graubünden

In der Familienforschungskartei des Staatsarchivs Graubünden finden Sie die Signaturen von Stamm- und Nachfahrentafeln, von Ahnentafeln und Adelsbriefen vieler Bündner Familien. Neben genealogischen Notizen und ganzen Abhandlungen über einzelne Geschlechter enthält sie aber auch Biographien, Korrespondenzen, Würdigungen, Nekrologe, Briefwechsel, Leichenpredigten und Erinnerungen ungezählter Einzelpersonen. Ergänzt wird die Kartei durch Verzeichnisse von Auswanderern, Bürgerlisten, Zusammenstellungen von Amtsträgern und vielerlei mehr.
Die Kartei, die laufend weitergeführt wird, umfasste anfangs März stolze 518 Seiten mit weit über 7‘000 Einträgen zu 1‘985 Familien von Abele, Abys, Accola, Adank bis Zuri, Züst, Zwinger und Zyndel. – Die Kartei ist über Internet als PDF abrufbar. Staatsarchiv Graubünden

Unter dem gleichen Link finden sie die Findmittel rund um das Thema Familienforschung des Staatsarchivs. Zum Beispiel die Auflistung aller im Archiv vorhanden Kirchenbücher, Bürger- und Familienregister.

Haben Sie gewusst, dass:

  • in den Jahren 1835, 1838, 1848 und 1850 in den Gemeinden des Kantons Graubünden
    Volkszählungen stattgefunden haben? Diese sind im Staatsarchiv auf Mikrofilmen vorhanden und
    können nach Voranmeldung eingesehen werden. Besonders hilfreich für Familienforscher sind die
    Angaben der Jahre 1835 und 1850.
  • geplante Auswanderungen in den Amtsblättern publiziert wurden? Für die Jahre 1867 – 1882
    existieren gar ausführliche Verzeichnisse unter dem Stichwort Auswanderungsrüfe. Diese finden
    Sie ebenfalls im Staatsarchiv unter der Signatur GAB.

Suchen Sie den Söldner in holländischen Diensten?

Am 27. Oktober 1814 schloss der Stand Graubünden mit den Vereinigten Niederlanden eine Militärkapitulation (Soldbündnis) über die Errichtung eines Regiments. Im Regiment v. Sprecher Nr. 31 verpflichteten sich bis zu seiner Auflösung im Herbst 1829 nicht weniger als 4402 junge Männer zum Solddienst. Die weitaus meisten stammten aus den Kantonen Graubünden, Appenzell und Glarus. Die Bündner kamen vor allem aus der Herrschaft, der Heimat des Regimentsinhabers Jakob Sprecher v. Bernegg, aus dem Prättigau, dem Vorderrheintal mit seinen Seitentälern und dem Domleschg. – Im Staatsarchiv Graubünden wird ein sogenanntes Stammbuch, ein Verzeichnis dieser Söldner verwahrt, das aber nur die Nummern 2047 bis 3241 enthält (Signatur B/N 414). Seit kurzem ist jedoch das ganze, fünf Bände umfassende, in Holland archivierte Verzeichnis im Internet abrufbar. Suchpfad:

1. http://www.familysearch.org – 2. Continental Europe – 3. Netherlands,
Army Service Records, 1807-1929 – 4. Durchblättern 103’682 Aufnahmen –
5. Regiment von Sprecher no 31

familysearch.org ein Benutzerkonto ist zwingen, jedoch kostenlos.

Nun können die sorgfältig angelegten Stammbücher durchgeblättert werden. Neben den biographischen Eckdaten (Geburt, Eltern, Herkunft, Körpergrösse, Signalement) enthalten sie weitere interessante Angaben.

Der musikalische Paulus Guler (2744) aus Klosters ist als Tambour und Pfeifer engagiert worden. Anthon Bergamin (2436) von Obervaz verpflichtete sich für sechs Jahre, desertierte aber schon nach 14 Monaten. Caspar Davaz (2758) von Fanas diente zehn Jahre, Fidel Davatz (3245) vier. Der braunäugige Martin Meuly (932) von Medels wurde am 1. April 1819 ehrenvoll entlassen, der schwarzhaarige Gaudenz Samadeno (2464) von Poschiavo am 11. Januar 1820. Die Altersgenossen Johann Julius Schuler, Georg Anthon Cadiely und Johann Plazidus Cavigilli (2445-2447) von Siat zogen gemeinsam nach Holland und kamen nicht wieder. Sie sind nicht im Pulverdampf gefallen, sondern im „Krankensaal zu Antwerpen” gestorben.

Ahnentafel oder Stammbaum

Tipps rund um die Suche und Auflistung bei der Forschung in den Archiven. Tipps von Frau Metzger